Chaiten und Parque Pumalin


Seit dem letzten Eintrag haben wir schon wieder einiges erlebt und sind weiter unterwegs Richtung Norden. Im Moment habe ich nur Internetzugang via meinem Smartphone. Deshalb ist der Artikel nur wenig formatiert und auch die Bilder fehlen noch. Kommt alles noch aber es braucht noch etwas Zeit.

Villa Santa Lucia – Puerto Cardenas
Wir konnten uns fast nicht von unserem Cabana trennen, speziell nicht, da es draussen regnete und stürmte. Trotzdem machten wir uns auf den Weg den kleinen Pass hinauf. Der Wind liess nach, dafür regnete umso stärker auf der ganzen Strecke und das Wasser sammelte sich in den Schuhen. Auf der Abfahrt vom Pass hinunter im Regen frohr ich wie bis jetzt nie auf dieser Reise. Deshalb überlegten wir uns in einer Lodge am Lago Yelcho zu übernachten. Dass die Zimerpreise ausserhalb unseres Budgets sein würden. Dass aber auch der Camping mit 60 US$ etwa das 6-fache der teureren Campins hier kosten würde, überraschte uns doch. Und dies ohne Frühstück oder andere Spezialleistungen. So genossen wir halt nur den Tischtennisraum zum Kleider wechseln und etwas essen und fuhren dann weiter bis ans Ende des Sees. Dort übernachten wir in einem Hospedaje (einfaches Hotel) und zahlten dafür inkl. Nachtessen und Frühstück knappe 50 US$. Für zwei Personen zusammen, wohlgemerkt.

Puerto Cardenas – Chaiten
Nachdem es den ganzen restlichen Tag und auch die Nacht weiter geregnet hatte, liess er zum Glück am Morgen etwas nach. Unsere Kleider und Schuhe waren aber von gestern noch immer nass. Trotzdem fuhren wir weiter Richtung Chaiten. Wobei wir noch einen Abstecher in die Termas El Amarillo machten und uns im 41°C heissen Wasser so richtig durchkochen liessen. Und wir trafen dort auch Nicolas von Chaitur.com, welcher ich bei meinem letzten Besuch in Chaiten vor gut zwei Jahren kennenlernte. Er brachte eine Gruppe Touristen zu den Termen. Ich freute mich sehr ihn wieder zu treffen und er gab uns viele nützliche Tips für die nächsten Tage. Vielen Dank, Nicolas!

Mit schweren Beinen machten wir uns wieder auf den Weg nach Chaiten. Da wir in der Zwischenzeit wieder Asphalt unter den Rädern hatten, trafen wir schon bald in der vom Ausbruch des gleichnamigen Vulkans schwer beschädigten Ortschaft ein. Die Schäden waren immer noch immens aber im Unterschied zu 2009 wird der Ort nun auch offiziell wieder aufgebaut und die Strom- und Wasserversorgung funktionieren wieder. Ich werde voraussichtlich später noch einen separaten Artikel über Chaiten schreiben.

Chaiten – Caleta Gonzalo
Nach ein paar Tagen in Chaiten (wir warteten auf gutes Wetter…) fuhren wir weiter Richtung Norden um den fantastischen Parque Pumalin (bzw. einen Teil davon) zu durchqueren. Unserer Weg führte uns auch am Vulkan Chaiten vorbei. Wir (bzw. besonders ich) konnten natürlich nicht einfach nur daran vorbei fahren. Speziell da es 2009 für eine Besteigung des Vulkans nicht reichte. Dies holten wir dieses Male nach. Zu Fuss ging es in gut 90 Minuten durch den vom Ausbruch zerstörten Wald hinauf auf den Caldera Rand, wo sich uns ein eindrücklicher Blick auf den gewaltigen Dom des Vulkans bot. Dieser bildete sich im Krater des Vulkans, welcher einen Durchmesser von mehreren Kilometern hat. Aktive Fumarolen bilden eine Dampffahne, die auch gut von Chaiten aus sichtbar ist. Michu erstellte einen Zeitrafferaufnahme und ich ein Panorama des Doms und seiner Umgebung. Nach längerem Aufenthalt in dieser eindrücklichen Umgebung ging es wieder hinunter zu den Velos. Schon fast in der Dunkelheit erreichten wir schlussendlich den Camping El Vulcan. Die Zeit reichte aber um unterwegs noch ein paar Bilder des Sonnenunterganges zu machen. Es ist einfach eine Frage der Prioritäten :-).

In der Nacht öffnete Petrus wieder mal die Schleusen und wir mussten am Morgen erstmal die Zelte etwas abtropfen lassen. Danach ging es weiter Richtung Norden, begleitet von kürzeren Regenschauern. Beim Camping Los Cascadas hielten wir unsere Mittagspause ab und machten eine Fotosafarie zu den Wasserfällen. Das Ergebnis davon findet sich in der Gallerie :-). Nach einem kürzeren Halt bei den grossen Alerce Bäumen ging es bei Regen weiter Richtung Caleta Gonzalos. Petrus hatte kein Erbarmen mit uns und öffnete erneut die Schleusen. Als wir triefend nass in Caleta Gonzalos ankamen, erkundeten wir uns deshalb nach einer trockenen Unterkunft. Die Cabanas waren aber ausserhalb unseres Budgets (ca. 130 US$) und so blieb uns nur der Camping.

Caleta Gonzalos – Hornopiren
Zu den offenen Schleusen kam in der Nacht noch ein veritabler Sturm, welcher uns nur schlecht schlafen lies. Etwas übernächtigt packten wir am Morgen unser Zeugs zusammen und waren froh um den grossen gedeckten Bereich gleich neben unseren Zelten, so konnten wir unsere sieben Sachen wenigstens etwas trocknen lassen und geordnet einpacken. Am Abend vorher musste ich leider auch feststellen, dass eine der kleinen zusätzlichen Ortlieb-Aussentaschen auf der Strecke verloren hatte. Zum Glück war da nichts wichtiges drin ausser das Olivenöl. Da werde ich wohl bei Veloplus noch eine Ersatztasche bestellen müssen…

Über eine Hängebrücke machten wir uns auf den Weg zurück auf die Strasse. Wir waren gerade daran unsere Velos wieder zu beladen, als ein Pickup neben uns hielt. Cesar, ein junger Chilene, fragte uns, ob wir auf die Fähre wollten. Das war unser Ziel, aber dafür mussten wir noch einen freundlichen Autofahrer finden, der unsere Velos mitnehmen würde. Velos waren anscheinend auf der Fähre selbst nicht erlaubt oder man musste dafür zusätzlich zahlen. Cesar erwies sich als dieser gesuchte Autofahrer. Innert kürze waren unsere Räder verstaut und nach einem kurzen Imbiss im Restaurant ging es schon los aufs Meer hinaus. Zuerst für gut 20 Minuten mit der ersten Fähre, gefolgt von einer 10km Autofahrt, bevor es mit einer weiteren Fähre weiter ging. Am früheren Abend erreichten wir schlussendlich unser Zielort Hornopiren. Und wir hatten Glück und rutschten durch die Maschen, sprich mussten nichts für die Fähre zahlen :-).

In den nächsten Tagen geht es nun weiter Richtung Norden. Dies via Puelo (wo wir beim Schreiben dieses Artikels gerade sind), Cochamo und Ensenada. Danach zieht es uns ziemlich sicher Richtung Osten über die Anden nach Bariloche. Aktuelles erfährt Ihr wie immer in der rechten Spalte unter Twitter.

Bild folgen in den nächsten Tagen. Die besten Bilder findet Ihr wie immer in der Gallerie unter http://pictures.biketravel.net . Diese Bilder werden jeweils nicht unter dem Artikel angezeigt. In der Gallerie findet Ihr unter anderem auch eine Aufnahme des Sternenhimmels in Patagonien und viele weitere schöne Bilder :-). Oder natürlich bei Michu, mit dem ich immer noch (und hoffentlich noch lange) unterwegs bin.

Viele Grüsse aus Puelo,

Stefan

PS: Die Bilder vom Vulkan Chaiten und der Strasse durch den Pumalin Park sind von 2010. In der Zwischenzeit ist die Strasse wieder gut befahrbar.


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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