Entre Lagos – Villarrica – Melipeuco


In der Zwischenzeit sind wir schon auf dem Weg zum Vulkan Llaima. Die Zeit rennt! Was bisher geschah:

Entre Lagos – Puyehue

Wir machten uns auf den Weg Richtung Grenze und würden dabei den aktiven Vulkan Puyehue passieren. Eigentlich hätte ich ihn gerne besucht aber das schien nicht so einfach zu sein. Deshalb hatte ich mich auch bereits darauf eingestellt, dass damit nichts werden würde. Umso schöner war es dann, als sich auf dem Camping im Parque Puyehue doch noch eine Möglichkeit ergab. Den Bericht zum Trekking zum Vulkan findet Ihr unten.

Puyehuhe – Siete Lagos – San Martin de los Andes

Nach dem Trekking ging es weiter Richtung Argentinische Grenze. Rechts und links der Strasse türmten sich Berge von Bimsstein und anderem Auswurfsmaterial vom Puyehuhe. Es sah aus wie Schnee, war es aber nicht. Diverse Lagunen waren komplett mit Bimsstein überdeckt. Nach einer sehr schweisstreibendenden Fahrt erreichten wir schliesslich die Passhöhe auf gut 1300m. Den Chilenischen Grenzposten hatten wir bereits vorher ohne Probleme passiert. Auch beim Argentinischen Grenzposten gab es keine Probleme. Schliesslich hatten wir extra vorher noch eine grosse Portion Schinken/Käse und Brot verdrückt, die uns ein freundliches Autofahrerpaar vor der Grenze geschenkt hatte. Sie durften es nicht über die Grenze nehmen. Wir auch nicht, aber in unseren Mägen schon :-).

Wir übernachteten auf einem eigentlich schon geschlossenen Camping am Anfang der Siete Lagos Rute. Es gab nur nur noch eine kalte Dusche, dafür war es günstiger. Wir waren aber auch die einzigen Gäste…

Die nächsten Tage fuhren wir durch den Park. Die Folgen des Vulkanausbruchs waren immer mal wieder zu sehen. Und auch zu spüren, wenn einzelne Teilstrecken schon fast wüstenhaft waren. Schliesslich erreichten wir San Martin de los Andes und genossen die Vorzüge einer Argentinischen Stadt, inkl. All what you can eat Restaurants (Tenedor libre) und fantastische Konditoreien.

San Martin de los Andes – Puerto Fuy – Conaripe

Nach einem Ruhetag (ja, das machen wir manchmal auch), an dessen Abend wir noch die beiden Schweizer Velofahrer Julie und Alex im Hostal trafen, ging es schon wieder Richtung Chile. Auch dieses Male wieder über einen Pass und weiter mit einer Fähre. Also ähnlich wie unsere geplante Tour von Ensenada aus. Wir gingen aber davon aus, dass diese Schifffahrt erheblich weniger als die damaligen 280 USD kosten würden; liessen uns aber überraschen. Wir fuhren um 10 Uhr ab und wussten, dass die Fähre in Chile um 16 Uhr fahren würde. Summa sumarum hatten wir also 6 Stunden Zeit für gute 60km Schotterpiste. Das sollte eigentlich reichen. Ansonsten müssten wir einen Tag auf die nächste Fähre warten…
Die 50km zur Grenze brachten wir recht flott hinter uns. Auch der Argentinische Zoll war kein Problem. Der Chilenische nahm es dann aber genau. Wir hatten deklariert, dass wir Lebensmittel dabei hatten, was auch der Fall war. Aber keine Frischprodukte wie Fleisch oder Käse. Der Zuständige wollte dann aber trotzdem alle Taschen durchsuchen. Zwar schaute er der Inhalt nicht genau an, aber dies hiess für uns trotzdem alle Taschen abladen und aufmachen. Die Zeit wurde langsam knapp. Es seien aber nur noch 8km bis zur Fähre und es ginge alles abwärts, meinte er. Das mit den 8km stimmte in etwas. Abwärts war wohl Autofahrersicht. Ich hoffte jedenfalls auf der ganzen Reststrecke, dass wir von einer Panne verschont bleiben würden… Am Schluss hatten wir noch gute 15 Minuten Reserve, als wir die Anlegestelle in Puerto Pirehueico erreichten. Für knappe 8 USD pro Person ging es dann über den Lago Pirehueico. Ein Schnäppchen. Unterwegs unterhielt uns noch ein Gewitter (siehe Gallerie). Nach gut 90 Minuten erreichten wir Puerto Fuy. Und da es immer noch regnete, blieben wir für die Nacht gleich im Ort.

Am nächsten Tag ging es weiter. Zuerst über eine Schotterpiste rasant abwärts und dann über Asphalt dem Lago Pangupulli entlang. Zum Tagesabschluss nahmen wir noch die Piste 201 nach Conaripe. Diese hielt als Zückerchen ein paar knackige Anstiege bereit. Als knackig bezeichnen Veloführer-Bücher Steigungen, die so steil sind, dass man sich fragt, wie man da hochkommen soll, es aber dann doch irgendwie geht. Aber etwas Fluchen muss dann schon sein… Eigentlich wollten wir vor Conaripe auf einem Zeltplatz unterkommen, um den Vulkan Villarrica bei Sonnenuntergang und in der Nacht fotografieren zu können. Leider waren aber alle Zeltplätze schon geschlossen. Saisonende. Und wild zu campieren ist hier ziemlich schwierig. Deshalb landeten wir halt schlussendlich wieder in einem Hospedaje.

Conaripe – Villarrica – Cunco – Melipeuco

Über Asphalt ging es am nächsten Tag weiter, zuerst nach Lican Ray. In der dortigen Panaderia genehmigten wir uns Berlines (kein Verschreiber!) und kauften ein paar Empanades, welche wir ein paar Kilometer weiter als Mittagessen verzehrten. Am früheren Nachmittag erreichten wir schliesslich den Ort Villarrica, wo wir im Hostel La Torre Suiza bei Helena und Alonso unterkamen. Sie übernahmen das Hostel vor zwei Jahren von Claudia und Beat, sind ab April aber auch wieder zurück in der Schweiz. Zwei junge Chilenen werden das Hostel dann weiterführen. So ist es im Leben. Alles ein wenig im Fluss :-).

Wir verzichteten auf eine Besteigung des Vulkans Villarrica und zogen statt dessen via Cunco weiter Richtung Vulkan Llaima. Als ich am Abend in Cunco etwas im Internet surfte, glaubte ich meinen Augen nicht: Seit gestern ist dieser Vulkan auf Alarmstufe gelb, was soviel bedeutet, dass ein Ausbruch möglich ist. Als Folge davon scheint nun der Park Conguillo, in welchem der Vulkan liegt, geschlossen zu sein bzw. er darf nur am Tag passiert werden. Das bedeutet für uns wahrscheinlich, dass wir einen Umweg fahren und auf den Park verzichten müssen. Aber erstmal hoffen wir, dass ein Ausbruch wirklich stattfindet und halten unsere Kameras bereit. Es wäre aber natürlich ein enormer Zufall, wenn dies tatsächlich geschehen würde :-).

Viele Grüsse aus Melipeuco,

Stefan

PS: Bilder, Links, Formatierungen etc. folgen wiederum später.


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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