Expedicion Puyehue


Michu und ich waren auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht und hielten deshalb beim Camping Anticura im Parque Puyehue an. Gonzalo, einer der Angestellten dort, registrierte uns für den Camping und zeigte uns nebenbei noch Bilder von einer Tour kürzlich, die er mit seiner Organisation zum aktiven Vulkan Cordon Caulle Puyehue machte. Michu und ich (ja, beide!) waren natürlich sofort Feuer und Flamme und wollten ebenfalls eine solche Tour machen. Da der Preis für die ca. 2-tägige Tour lediglich etwa CHF 140.-/Person war, stellte sich nur noch die Frage, ob das Wetter mitmachen würde.

Es geht los

In der Nacht auf den Montag und am Montag Morgen regnete es wieder mal so richtig und es sah nicht gut aus. Aber am Nachmittag wurde es trockener und dann ging es tatsächlich los. Zuerst mit einem Auto und dann zu Fuss. Mit dabei: Gonzalo der Guide und sein Hund Mara, Diego ein lokaler Angestellte, Michu und ich. Zu fünft kämpften wir uns den Berg hoch. Zuerst durch waldiges Gebiet, wobei die Bäume ziemlich stark unter dem Ausbruch des Vulkans bzw. der gigantischen Menge ausgeworfenem Materials gelitten hatten. Nach gut einem drittel der Strecke füllten wir die Wassersäcke, da es später kein Wasser haben sollte. Die Last am Rücken war nun definitiv an der Schmerzgrenze, wobei Michu noch mehr trug, da mein Rucksack zu klein war.

Am frühen Abend erreichten wir in dichtem Nebel das Refugio Puyehue. Überall hatte es feine Asche und die Umgebung um das Refugio war eingepudert. Nach einer stärkenden Portion Spaghetti hiess es Nachruhe. Morgen geht es weiter den Berg hinauf.

Der Vulkan

Refugio PuyehueAm Morgen wurde wir dann durch die Sonne geweckt. So sah die Landschaft schon viel einladender aus, auch wenn die ganze Umgebung der Hütte dick eingepudert war. Nach dem Frühstück (mit gekochten Eier!) ging es weiter, zuerst mal hoch Richtung Zentralkrater des Puyehue. Bald war des letzte Gras durch das Auswurfsmaterial zugedeckt und deshalb ging es weiter durch rutschiges Material, welches von tiefen Furchen (durch Wasser errodiert) durchzogen war. Dies erschwerte das Vorwärtskommen doch erheblich und man musste gut aufpassen, dass man sich nicht den Fuss oder andere Körperteile verdrehte…

Am Nachmittag wurde der aktive Teil des Vulkans (Caulle) langsam sichtbar. Zuerst nur eine Rauchsäule und dann der Rest. Ich war beeindruckt, aber auch etwas enttäuscht, da der aktive Krater doch noch ziemlich weit weg war und wegen all den tiefen Furchen nur sehr schwer zu erreichen war. Dafür war unser „Campingplatz“ umso besser: Wir hatten eine perfekte Sicht auf den Vulkan. Und nachdem wir die Flanke des Berges etwas eingeebnet hatten, stand auch das Zelt wie eine eins. Sofort machten Michu und ich uns ans Fotografieferen. Unser Guide Gonzalo bereite wiederum ein sehr gutes Nachtessen zu. Unglaublich, was der alles aus dem Rucksack zauberte!

Nachdem Sonnenuntergang wurde auch etwas glühendes Material beim Vulkan sichtbar. Wobei es Langzeitaufnahmen brauchte um das auch sichtbar zu machen.

Und wieder hinunter

Volcano CaulleNach einer kurzen Nacht (ich machte noch Nachtaufnahmen für einen Zeitraffer), präsentierte sich uns ein wunderbarer Sonnenaufgang. Was will man mehr! Wir konnten uns kaum losreissen, aber wir mussten wieder zurück. Mit etwas leichteren Rucksäcken ging es wieder Richtung Refugio. Auch dieses Mal war der Weg nicht einfach und meine Füsse und Knie begannen zu schmerzen. Und ich merkte, dass ich langsam dehydrierte, da ich zuwenig getrunken hatte. Ich traute dem Wasser aus den Wassersäcken nicht. Ich war deshalb sehr froh, als wir das Refugio wieder erreichten. Denn hier gab es in einem Bach Wasser und ich wusste, dass ich dieses 24h vorher ertrug. Nach einer Stärkung ging es weiter hinunter. Nach einem Abstieg von fast 1’500 Metern erreichten wir schliesslich wieder unser Taxi. Ich war ziemlich erschöpft aber gleichzeitig begeistert von unserer Expedition. Danke, Gonzalo! Es war perfekt!

Bilder von dieser Tour findet Ihr unten. Die besten Bilder findet Ihr aber wie immer in der Gallerie! Ich habe da ein Zusatzalbum erstellt :-).

In der Zwischenzeit sind wir schon wieder weitergefahren und befinden uns nun in Argentinien in San Martin de los Andes. Morgen geht es aber schon wieder zurück nach Chile, sofern alles klappt. Michu und mir bleiben noch gut 12 Tage, bevor wir in Santiago sein „müssen“. Und hier gibt es noch soviel zu sehen! Deshalb mache ich mal Schluss hier. Danke für’s Lesen und bis bald!

Stefan

PS: Mehr zu lesen und sehen gibt es natürlich auch bei Michu.


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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