Auf dem Weg nach Chaiten


Nun hat es doch noch geklappt. Eigentlich wollte der Busticketverkäufer in Quellon, dass ich am Morgen zum Bus käme, dann den Chauffeur frage, ob er mein Velo mitnehmen wolle und erst danach das Ticket kaufe. Das war mir aber zu riskant und so habe ich halt bei einem anderen Verkäufer die Karte gekauft und bin heute morgen stinkfrech vor dem Bus gestanden. Hat dann auch wunderbar geklappt und der Bus war auch voll. Wäre wohl schwierig geworden… Schon gut, wenn man das System schon ein wenig kennt :-).
Damit war ich also raus aus Quellon und ich war echt froh. Hatte nicht geplant so lange hier zu sein. Gestern Abend wurde mir aber auch wieder mal klar, wie privilegiert ich bin. Nicht nur, dass ich darf und speziell kann überhaupt diese Reise machen. Nein, auch dass ich einfach so sagen kann, dass ich Quellon wieder verlasse. Die Menschen hier müssen sich irgendwie durchs Leben schlagen und können nicht noch wählen, was sie den so machen möchten als Arbeit. Und nachdem ich mit meinen Magenproblemen selbst für zwei Tage etwas im Delirium war, kann ich mir durchaus vorstellen, dass Alkohol hilft die Perspektivenlosigkeit hier zu ertragen. Kaum war ich jedenfalls wieder etwas bei Sinnen wollte ich nur noch eines: weg hier.
Dies hat dann ja mit dem Bus auch geklappt. Es war schon noch speziell die ganze Strecke, die ich mit dem Velo gefahren bin, nochmals mit dem Bus zu fahren. Einfach in umgekehrter Richtung. Aber auch mit dem Bus geht es ziemlich rauf und runter…
Kaum in Puerto Montt angekommen stürmte ich sofort ins Büro der Gesellschaft „Naviera Austral“ um noch ein Ticket für die Fähre von heute Abend nach Chaiten zu ergattern, da die nächste Fähre von Mittwoch online bereits als voll angezeigt wurde (Weihnachtszeit=Reisezeit in Chile). Dies klappte dann positiverweise problemlos. Knappe zwei Stunden später erfuhr ich dann aber von einem Deutschen Paar, dass die Fähre in der Zwischenzeit voll sei. Glück gehabt, würde ich da sagen :-).

Viele Grüsse vom Hafen in Puerto Montt,
Stefan

Ps: Ich habe diesen Text mit meinem Mobiltelefon geschrieben (mein Daumen lässt grüssen) und per Email online gestellt. Ich entschuldige mich für allfällige Rechtschreibe- und Darstellungsfehler, die natürlich alle nur dadurch entstanden sind :-).
Und im Falle, dass ich vor dem 24ten keinen Internetzugang mehr haben werde, wünsche ich allen schon jetzt schöne und besinnliche Weihnachten!


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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4 Gedanken zu “Auf dem Weg nach Chaiten

  • marco

    Servus Steff,
    tönt ja, als ob du die südamerikanischen Sitten und Gebräuche schon gut im Griff hast du weisst, wie man am schnellsten an Tickets und so kommt.
    Wünsche dir weiterhin gute Fahrt und ganz schöne Weihnachten im süden Chiles.
    Gruess vo de Maihofhalde 5

  • Hansjörg

    Hallo Stefan, hoffe du bist bald wieder voll auf dem Damm! Interessant deine Reise zu verfolgen. Die Infrastruktur ist kaum zu vergleichen mit unserer Hollandreise. Wünsche Dir auch Frohe Weihnachten. P.S. stimmt es dass bei dir nur 2 Grad war ist?
    Hansjörg

  • Stefan Kuettel

    Da der InternetExplorer sofort abstuerzt, wenn ich mich auf diesem Computer in meinen Blog einlogge, hier ein paar Informationen auf diesem Weg.
    Ja, es ist kalt hier. Nicht gerade 2 Grad wo ich im Moment bin (Puerto Aysen liegt noch etwas suedlicher. Aber auf der Strecke heute von Villa Santa Lucia nach Junta hat es mehr oder weniger die ganze Zeit geregnet und es war gerade mal 8C. Ich hoffe schwer, dass das Wetter wieder etwas besser wird. Sonst ist es extrem anstrengend und demotivierend…
    Ich hoffe, dass Ihr alle schoene Weihnachten gehabt habt. Ich war im Kaff Villa Santa Lucia in einer ziemlich miesen Unterkunft aber wenigstens war es trocken. Und ja, ich bin selber schuld, dass ich diese Reise mache. Kann ja naechste Weihnachten wieder Fondue Chinoise essen ;-).
    Viele Gruess aus Junta,
    Stefan