Chaiten lebt!


Nach einer knapp zehn stündigen, ziemlich unbequemen und praktisch schlaflosen Fahrt (nur einfache Sessel und dies über Nacht) erreichte ich bei stürmischem Wetter mit der Fähre den Ort Chaiten. Ich hatte im Vorfeld versucht Informationen über die Infrastrucktur in diesem von einem Vulkanausbruch schwer getroffenen Ort herauszufinden; praktisch ohne Erfolg. So irrte ich in der Stadt herum auf der Suche nach einer Unterkunft und habe tatsächlich eine gefunden :). Mehr Informationen dazu am Ende des Artikels.
Die knapp 5’000 Bewohner von Chaiten (und mit ihnen alle Behörden) wurden im Mai 2008 durch den Ausbruch des fast 10’000 Jahre untätigen Vulkans Chaiten überrascht. Wochenlang stiess der Vulkan gewaltige Mengen vulkanisches Gestein aus, welche das Leben von Mensch und Tier bis nach Buenos Aires und darüber hinaus zum Teil massiv beeinträchtigte. Die Menschen in Chaiten wurden alle rechtzeitig evakuiert so dass durch den Ausbruch selbst zum Glück keine Menschenleben zu beklagen sind.
Riesige Mengen vulkanischer Asche und anderer Lockermaterialien sammelten sich aber rund um den Vulkan an, darunter auch im Tal des Rio Blanco der bei Chaiten ins Meer führt. Dieses Material füllte das Flussbett immer weiter auf, worauf sich der Rio Blanco im Verlaufe der nächsten Monate einen neuen Weg suchte: Mitten durch das noch immer evakuierte Chaiten. Dabei wurden dutzende Häuser direkt ins Meer verfrachtet und hunderte weitere massiv beschädigt.
Die Regierung entschied daraufhin, dass der Ort Chaiten nicht mehr aufgebaut werden soll. Es sei wegen dem Vulkan am heutigen Standort zu gefährlich. Ein paar Dutzend Einwohner des Ortes wollen das aber nicht einfach hinnehmen und wehren sich dagegen. Dabei sind sie ziemlich auf sich alleine gestellt. Sie haben weder Strom, fliessend Wasser noch Telefon (ausser Mobiltelefone) geschweige den Internet. Lediglich die Feuerwehr verteilt regelmässig Trinkwasser in die Tanks bei den Häusern. Es ist aber nicht so, dass man hier nicht Leben kann. Die Menschen haben sich erstaunlich gut organisiert und ich finde, dass man sie in ihrem Kampf unterstützen sollte indem man Chaiten besucht, in den Unterkünften übernachtet und in den Supermercatos einkauft. Von allem gibt es mehrere im Ort die offen sind.
Unterkünfte (nicht abschliessend, weitere bitte in den Kommentaren hinzufügen):
-Hospedaje Don Carlos, Carlos Gallardo, Almirante Riveros 53, doncarlos.palena@gmail.com, 91283328, mit heisser Dusche und Strom am Abend, äusserst freundlich, schöne Zimmer und kocht auch gut (eigene Erfahrung)
-La Refugio, (keine Kontaktdaten vorhanden, Chaitur fragen)

Allgemeine Informationen, Exkursionen, Transport:
Chaitur, Nicolas La Penna, O’Higgins 67, nchaitur@hotmail.com, 074685608, seine Internetseite ist nicht aktuell (er hat keinen Zugriff im Moment) aber die hier angegebene Nummer und Emailadresse sollte funktionieren.

Am Besten sind all diese Personen über ihre hier angegebene Mobiltelefonnummern zu erreichen.

Bist jetzt habe ich den Vulkan selbst nicht gross gesehen da es die letzten zwei Tage ziemlich stürmte. Am 24. Dezember geht es ziemlich sicher trotzdem weiter Richtung Süden. Sonst reicht es nicht :-).
Viele Grüsse aus Chaiten und schöne Weihnachten,
Stefan
Ps: Bilder gibt es später.
Ps: Ps: Dieser Artikel sollte schon seit ein paar Tagen online sein. Aus technischen Gruenden hat dies aber leider nicht geklappt. Ich habe den Text aber nicht geaendert und so online gestellt.


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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