Copacabana – Puno – Cusco: Entlang dem Titicacasee


Nachdem meine Magenverstimmung sich verabschiedet und sich mein Allgemeinzustand verbessert hatte, machten wir uns wieder auf den Weg, sprich auf’s Velo. Der Ursprüngliche Plan war von Copacabana aus der Ostküste des Lago Titicaca entlang Richtung Norden zu fahren. Aber wie das so ist, ändern sich die Pläne manchmal. Dies hatte zwei Gründe. Erstens hatten wir nach der Isla del Sol etwas das Gefühl schon lange an diesem See zu sein. Aber der zweite Grund war wichtiger. Unser ursprüngliches Ziel war es bis Ende Juni bis nach Quito, Ecuador zu kommen. Da aber in der Zwischenzeit leider die Nonna von Susanna ins Spital musste, haben wir uns entschieden bereits anfangs Juni zurück nach Europa zu fliegen. Unter diesen Umständen war es aber leider nicht mehr realistisch noch bis Ecuador zu kommen. Wir entschieden uns deshalb, dass unser neues Ziel Cusco in Peru sein sollte. Um noch genügend Zeit dafür zu haben, entschieden wir uns zudem eben nicht die längere Route entlang der Ostküste zu fahren, sondern der Westküste entlang. Auch wenn uns andere Velofahrer vor dem Verkehr auf dieser Strecke gewarnt hatten. Wir wollten es aber trotzdem versuchen.

Und so fuhren wir in Copacabana ab. Zuerst noch etwas auf bolivianischem Boden,
Auf dem Weg nach Peruaber dann kam schon bald die Grenze. Die Immigration war zum Glück völlig problemlos und so waren wir im letzten Land unserer Reise in Südamerika angekommen: Peru.

PeruNach den Magenproblemen der letzten Tagen war ich noch nicht ganz fit und wir übernachteten deshalb bereits kurz nach der Grenze in Yunguyo. Der Ort selbst war nicht besonders schön, aber es hatte einen schönen Markt für die lokale Bevölkerung und am Abend tanzten die verkaufenden Bäuerinnen und Bauern in ihren schönsten Kleidern im lokalen Treffpunkt. Wir schauten kurz rein und es war sehr schön diese Menschen richtig glücklich zu sehen :-).

Am nächsten Tag ging es weiter dem Lago Titicaca entlang. In der Region gibt es fast überall Forelle (Trucha) zum Essen. Und viele (die meisten?) davon kommen aus der Region.

PomataEntsprechend viele Zuchten findet man nahe des Ufers des Sees.

Fischzucht Lago TiticacaAber auch sonst hat es viele Tiere. Unter anderem auch Flamingos,

Flamingosaber auch sehr viele Haustiere, wie Schweine,

Hausschweinund Alpacas (oder doch ein Lama?).

AlpacaAuch Schafe kreuzten mal die Strasse.

Schafe und AlpacasHäufig sind da auch Alpacas mit dabei.

Schafe und LamasWir lernten leider auch schnell die Peruanischen Autofahrer (speziell Minibusfahrer) kennen. Anscheinend lernen die, dass man immer hupen muss, wenn man Velofahrer überholen will. Leider lernen sie aber nicht, dass man die Geschwindigkeit reduzieren und vor allem, dass man Abstand halten sollte. Von überholen im Gegenverkehr sprechen wir schon gar nicht. Häufig fühlt sich das Hupen mehr so an, als dass man von der Strasse verschwinden sollte…

Wir liessen uns aber nicht abschrecken und genossen weiterhin die schöne Landschaft. Dies auch mal bei einer Pause.

Pause am Lago TititcacaUnterwegs fuhren wir auch an sehr speziellen Inka Ruinen vorbei, wie das Portal de Aramu Muru. Eine Türe ins nirgendwo.

Portal de Aramu MuruSchlussendlich erreichten wir Puno, die grösste Stadt am Lago Titicaca. Von dort machten wir einen Ausflug zu den schwimmenden Inseln der Uros. Die Uros sind ein Volk, welche aus Schilf schwimmende Inseln bauen und darauf leben. Alles sehr interessant und schön.

Islas de los UrosWobei wir beim Besuch dann schon das Gefühl bekamen hier im Disneyland vom Lago Titicaca gelandet zu sein. Alles schien sehr künstlich und inszeniert. Sozusagen ein Ballenberg, wobei man immer so tut, als ob die Menschen wirklich immer noch so und auch dort leben. Susanna und ich glaubten am Schluss nicht mehr daran. Eigentlich sehr schade, denn wenn man das offen kommunizieren würde, dann wäre es überhaupt kein Problem. Aber so?

Islas de los UrosWir entschieden uns von Puno mit dem Bus weiter nach Cusco zu fahren. Dies vor allem aus Zeitgründen. Wir nahmen aber für einmal nicht den normalen Bus, sondern einen Tourbus. So bekamen wir auch gleich noch eine Führung auf der Strecke und konnten auch noch ein paar Dinge anschauen. So zum Beispiel die Pre-Inca Ruinen von Pucara,

Pucaradie alte Kirche im gleichen Ort,

Pucaraden Abra La Raya Pass (mit den unvermeidlichen Verkaufsständen, wo überall die gleichen Dinge verkauft werden)

Abra La Raya - Pass und die Tempelanlage von Raqchi.

Raqchi TempelRaqchi TempelSchlussendlich erreichten wir Cusco. Es war ein schöner Tag, aber wir merkten beide, dass wir halt doch lieber selbständig unterwegs sind als in einer organisierten Gruppe :-).

Wie geschrieben ist Cusco unser neues Endziel der Reise in Südamerika. Aber die Reise sollte nun nicht schon zu Ende sein. Auf uns und unsere Velos wartete noch das heilige Tal (Valle Sagrada) mit Machu Picchu. Mehr dazu im nächsten Blogeintrag.

Liebe Grüsse und danke für’s Lesen,

Stefan und Susanna


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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Ein Gedanke zu “Copacabana – Puno – Cusco: Entlang dem Titicacasee

  • Küttel Josef

    Ciao! Veramente belle storie (p.e. i clacsoni peruviani) e fotografie di qualita straordinaria. Rallegratevi delle ultime giorni! Papa/Giuseppe