Wir hatten zwar mit Cusco den Endpunkt unserer Südamerikareise erreicht, aber das sollte noch nicht das Ende der Reise sein. Cusco war das Zentrum des Inkareichs. Und nicht weit davon entfernt liegt das heilige Tal der Inkas (Valle Sagrado) mit unzähligen noch ziemlich gut erhaltenen Ruinen.
Von Cusco (gut 3’400m über Meer) ging es zuerst aufwärts (auf gut 3’700m), aber dann sehr angenehm für gute 15km wieder nach unten. Unser erstes Ziel im Tal hiess Pisac (3’000m). Dort befindet sich eine der gut erhaltenen Inka Anlagen mit unzähligen Terrassen, die mit Quinoa und anderem bepflanzt wurden.
Unser lokaler Guide Michelangelo (oder für mich Miguel) führte uns durch die Anlage und erzählte uns etwas vom Leben von damals. Und wir lernten, dass seine Mutter Susanna heisst :-).
Wir hatten wiederum Glück mit dem Wetter und genossen die Sicht in das heilige Tal.
Unser Weg führte uns weiter das Tal hinab und führte auch durch den Ort Lamay. Die Spezialität hier ist Cuy bzw. Meerschweinchen am Spiess. Wir verzichteten darauf und zogen weiter.
Hinter uns braute sich ein Sturm zusammen, aber wie bisher hatten wir Glück und wir blieben davon verschont.
Und so erreichten wir schliesslich den Ort Ollantaytambo (2’800m).
Unser nächstes Ziel war Machu Picchu, die bekannte Stadt der Inkas. Leider führt dorthin aber keine Strasse. Offiziell kommt man dorthin nur per Zug oder über den Inkatrail (eine mehrtägige Wanderung). Inoffiziell kann man auch auf den Geleisen wandern. Das mit den Geleisen haben wir uns überlegt, aber schlussendlich verworfen. Der Inkatrail ist typischerweise sehr lange im voraus ausgebucht. So nahmen wir schlussendlich von Ollantaytambo aus den sehr teuren Zug (locker Schweizer Preise) entlang dem Urubambafluss.
Nach eine Übernachtung am Fusse von Machu Picchu in Aguas Calientes (2’100m),
machten wir uns am nächsten Morgen um 4.45 auf um den ersten Bus um 5.30 nach Machu Picchu (2’400m) zu nehmen. Wir waren definitiv nicht die ersten. Locker mehr als 100 Leute waren ebenfalls am Warten…
Schlussendlich waren wir aber doch noch in Machu Picchu, bevor die ersten Sonnenstrahlen die Stadt erreichten.
Zusammen mit unzähligen anderen genossen wir den Sonnenaufgang über der Stadt.
Nach einer Wanderung zur Inka Brücke und Richtung Machu Picchu Mountain, liessen wir uns noch etwas mit der Menschenmenge durch Machu Picchu Downtown treiben.
Es war nicht ganz einfach Bilder mit möglichst wenig Menschen darauf zu machen :-).
Am späteren Nachmittag verliessen wir die Stadt wieder und machten uns zu Fuss auf den Weg zurück nach Aguas Calientes. Unterwegs bestaunten wir die tropische Vegetation
und wurden dabei von Moskitos zerstochen…
Am nächsten Tag ging es mit dem Zug wieder zurück nach Ollantaytambo. Eigentlich war der Plan nach einer Nacht im Ort wieder mit dem Velo weiter zu fahren. Nun kämpfte zur Abwechslung Susanna mit starken Magenprobleme und so blieben wir noch einen Tag länger…
Während Susanna sich etwas erholte, bestaunte ich die Inkaanlage im Ort.
Auch hier war die Bautechnik sehr eindrücklich.
Speziell die fugenlosen Wände.
Schlussendlich ging es aber doch mit dem Velo weiter.
Der Weg führte uns aus dem Valle Sagrado hinaus hoch auf die Ebene zwischen dem Tal und Cusco.
Dort oben liegt wiederum eine Inkaruine: Moray. Eine Theorie ist, dass diese Terrassen benutzt wurden, um verschiedene Klimastufen für landwirtschaftliche Experimente simulieren zu können.
Nahe Moray liegt der Ort Maras. Der Ort selbst ist nicht besonders sehenswert. Neben ein paar wenigen, einfachen Übernachtungsmöglichkeiten (eine davon nutzten wir), gibt es aber kurz ausserhalb des Ortes die Salinas de Maras, wo aus einem salzhaltigen Bach mit Hilfe der Sonne Salz gewonnen wird.
Die Arbeit wird noch weitgehend von Hand gemacht. Und dies anscheinend schon seit der Zeit der Inkas.
Unsere Fahrt führte weiter durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete. Maschinen sieht man hier aber noch selten. Sehr viel ist auch hier noch Handarbeit oder wird durch Tiere erledigt.
Entsprechend viele Esel findet man.
Und auch manchmal ein Schwein am Strassenrand
Nach einem letzten Stop in Chinchero (wiederum Inka Ruinen),
Damit war Velo fahren in Südamerika für uns (für diese Reise) leider definitiv beendet.
Wir bestaunten noch ein wenig die Ruinen in Cusco,
die aufwändigen, religiösen Feste,
und kuschelten mit Alpacas und Lamas.
Zum Abschluss machten wir auch noch einen Kochkurs. Dies inklusive einem Besuch auf dem Markt, wo wir endlich alle unsere Fragen dazu stellen konnten. Das Hauptgericht war gefüllte Chillis, wobei wir übersehen hatten, dass dies wirklich scharfe Chillis sind. Da die Dämpfe der Chillis in den Augen brannten, zog Susanna die Sonnenbrille an :-).
Das gesamte Gericht war dann zum Glück etwas weniger scharf… Und die Chicha Morada als Getränk half auch.
Aber dann hiess es definitiv: Velos putzen und einpacken.
Das war es leider mit Südamerika. Mit dem Taxi ging es zum Flughafen in Cusco und von dort via Lima und Madrid nach Milano.
Nun sind wir bei den Eltern von Susanna im Tessin in der Schweiz. Wenn auch noch die Velos und der Koffer von Susanna eintreffen (die sind leider noch irgendwo unterwegs), dann folgt noch der letzte Teil der Reise: Mit dem Velo vom Tessin über den Gotthardpass nach Zürich. Das wird sicher nochmals etwas anstrengend, aber ich freue mich schon sehr darauf :-).
Vielen Dank für’s Lesen und liebe Grüsse,
Stefan und Susanna
Willkommen zurück ihr Beiden.
Vielen Dank, dass ich an eurer Reise teilnehmen konnte. Die Bilder sind wunderschön und zeigen wie eindrücklich alles für euch gewesen sein muss. Nun hat euch der Alltrag wieder……kann mir gut vorstellen wie schwer das für euch sein muss…. Gutes Ankommen und Aklimatisierung in der regnerischen Schweiz.
Liebe Grüsse Sandra