Cusco – Milano – Zürich: Ein langer Heimweg


Nach der spannenden Zeit in Südamerika, stand uns ein langer Heimweg bevor. Zuerst ging es mit dem Taxi an den Flughafen. Der Transport und auch das Check-in funktionierte problemlos. Da der Flughafen in Cusco aber kein internationaler Flughafen ist, würden wir unser Gepäck inklusive Velos in Lima nochmals einchecken müssen. Der Flug startete pünktlich und kurz nach dem Start durften wir die Gegend um Cusco und dem Valle Sagrado aus der Luft bestaunen.

Cusco aus der LuftIn Lima hiess es dann erstmal warten, bis die Check-In Schalter für unseren Flug geöffnet wurden. Danach gab es beim Check-In nochmals etwas Arbeit: Wir mussten die Kartons mit den Velos nochmals öffnen, da gemäss dem Sicherheitsverantwortlichen der Druck in den Reifen nicht genug reduziert war. Ich habe das zwar nicht wirklich verstanden, da wir schliesslich in Cusco auf gut 3’400m gestartet waren und damit der Druck im Flugzeug höher sein würde als in Cusco, aber erfahrungsgemäss macht es wenig Sinn mit Sicherheitsleuten zu diskutieren ;-).

Der Flug durch die Nacht war dann problemlos und führte uns nach Madrid in Spanien. Nach längerem Warten ging es wiederum weiter. Zuerst über das Spanische Festland

Spanienund schliesslich via Mittelmeer nach Milano. Unsere Destination Milano hatte zwei Gründe: Erstens liegt das näher am Wohnort der Eltern von Susanna (dem Tessin) und zweitens waren wir so noch nicht ganz zu Hause und ich konnte noch mit dem Velo nach Hause fahren :-).

Aber zuerst mussten wir nach Ankunft in Milano warten, bis die Kisten mit den Velos und das Gepäck von Susanna auch den Weg dorthin fanden. Dies dauerte 36 Stunden. Dank Heimlieferung des verspäteten Gepäcks hatten wir aber so eine vereinfachte Reise ins Tessin.

Schlussendlich kam das Gepäck aber doch noch an und ich (Susanna blieb im Tessin) konnte mich auf den Weg Richtung Norden machen. Dabei folgte ich mehrheitlich der Nord-Süd Route (Route 3) von Schweiz Mobil, welche im allgemeinen recht gut ausgeschildert ist.

Die erste Etappe führte mich von Balerna (bei Mendrisio) entlang dem Lago di Lugano via Morcote nach Agno und weiter über den Monte Ceneri nach Biasca in der Leventina.

Piano di Magadino - Monte CeneriIch hatte an diesem Tag aber noch vor bis in den kleinen Ort Rodi-Fiesso zu kommen, da ich dort ein Zimmer reserviert hatte. Ich musste mir aber eingestehen, dass dies auch nach drei Monaten Velo fahren zu viel war. Und so nahm ich von Biasca bis Faido den Zug. Zwar ersparte mir dies nur gut 22km Distanz, dafür aber auch noch über 450 Höhenmeter. Auch so wurden es an diesem Tag über 100km bis ich Rodi-Fiesso ziemlich müde und mit den letzten Sonnenstrahlen erreichte.

Fluss Ticino bei Rodi-FiessoBisher hatten wir auf unserer Reise sehr viel Glück mit dem Wetter mit einem einzigen Regentag. Auch bei der ersten Etappe in der Schweiz blieb mir die Sonne treu. Dies sollte sich nun aber langsam ändern. Am Morgen zeigte sich in Rodi-Fiesso zwar nochmals die Sonne.

Rodi-FiessoDanach versteckte sie sich immer wieder hinter Wolken und kurzen Regenschauer. Der Wetterbericht hatte aber eine eigentliche Sintflut vorausgesagt. Diese blieb zum Glück aus :-). Dies freute auch die Athleten des Gigathlon, welche am gleichen Tag unterwegs waren. Sie nahmen aber in Airolo die Strecke via Nufenen und Furkapass unter die Räder. Mein Ziel war der Gotthard via Tremola. Dies war anstrengend genug.

Airolo - Aufstieg zum Gotthard PassVia unzählige Kurven ging es langsam nach oben.

AiroloSchlussendlich erreichte auf 2’106m die Passhöhe des Gotthards, wo sich auch wieder etwas die Sonne zeigte. Sonst war es noch fast winterlich.

GotthardpassMit dem Pass war der anstrengende Teil vorbei. Aber Distanz mässig lagen noch gut 60km vor mir. In rasanter Fahrt ging es hinunter nach Andermatt und weiter via Schöllenenschlucht ins Reusstal. Dank den Niederschlägen der letzten Wochen war alles sehr grün und auch die Wasserfälle begeisterten.

Fellibach bei GurtnellenDer letzte Teil meiner Etappe führte mich schliesslich via Axenstrasse

Axenstrassenach Sisikon, welches ich wiederum kurz vor Sonnenuntergang erreichte.

SisikonZwar begann der nächste Tag noch mit viel Sonne.

SisikonAber leider zeigte schon der Blick in die andere Richtung, dass es damit schon bald vorbei sein würde.

Blick Richtung BrunnenIn Brunnen begrüsste mich dann Regen. Und der Regen sollte auch die nächsten zwei Tage mein Begleiter sein. Via Küssnacht an der Rigi fuhr ich nach Ebikon bei Luzern (wo mich meine Schwester und Familie mit dem Velo auf einem Teilstück begleitete). Am nächsten Tag ging es via Rotkreuz nach Zug, wo mich der Regen so richtig durchnässte.

Zug im RegenAber aufgeben war keine Option. Zum Glück zeigte sich auch immer wieder mal kurz die Sonne. Und so fuhr ich der braunen Sihl entlang bis nach Zürich,

Adliswilwo ich eine alte Bekannte traf:

Susanna in ZürichDie Susanna. Sie hatte den Zug aus dem Tessin genommen und war per Zufall gleichzeitig in Zürich wie ich :-).

Und so fuhren wir die letzten paar Kilometer zusammen nach Hause.

Susanna und StefanNach total 2’761km und 23’605 Höhenmetern mit dem Velo (und unzähligen mehr per Bus und speziell Flugzeug), unzähligen Erlebnissen und vielen schönen Begegnungen war unsere Reise nun leider definitiv zu Ende.

Route SüdamerikaWir waren und sind aber beide sehr froh und dankbar, dass wir die Reise ohne nennenswerte Probleme überstanden haben. Vielen Dank Euch allen, die uns unterstützt haben und mitgereist sind! Wir hoffen, dass es Euch ebenfalls so viel Spass gemacht hat wie uns :-).

Liebe Grüsse aus der Schweiz,

Stefan und Susanna


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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