Wie im letzten Artikel geschrieben, trafen wir in Salta Heidi aus der Schweiz und Jeremias aus Liechtenstein. Sie sind schon länger in Südamerika unterwegs und haben eine ähnliche Route von Salta her geplant, wie wir. Deshalb war es naheliegend, dass wir zusammen weiter fahren würden. Und so verliessen wir zusammen Salta (gut 1’200m über Meer).
Es zeigte sich aber leider schnell, dass sie erheblich fitter waren als wir und deshalb auch schneller unterwegs sind (was wir schon wussten). Deshalb entschieden wir uns schweren Herzens doch wieder alleine zu fahren und uns hoffentlich später wieder zu treffen. Heidi und Jeremias nahmen noch am gleichen Tag den Aufstieg Richtung des mehr als 4’000m hohen Passes Abra Blanca unter die Räder. Susanna und ich entschieden uns in Campo Quijano zu übernachten. In der Nacht tobte sich in der Gegend ein Gewitter aus und so war am morgen die Strasse zum Pass wegen eines Erdrutsches gesperrt. Wir mussten also wohl oder übel einen weiteren Tag pausieren :-).
Am nächsten Tag gab es aber keine Entschuldigung mehr und wir fuhren weiter. Zuerst unter der Brücke des Tren de los Nubes hindurch (der im Moment gerade nicht fährt).
Wir folgten dann dem Tal und damit auch dem Streckenverlauf des Zuges. Wenn man die Gleis sieht, dann erstaunt es doch ein wenig, dass dieser Zug anscheinend tatsächlich noch fährt. Ich schätze mal im schnelleren Schritttempo…
Jedenfalls kamen wir einigermassen gut voran und genossen auch immer wieder die schönen Ausblicke ins farbenprächtige Tal.
Am Ende des Tages wurde es dann aber doch noch etwas knapp. Wir fanden keine Unterkunft und auch zum Campieren bot sich nichts an. Für die letzten 10km bzw. 200 Höhenmeter des Tages nahmen wir deshalb die Hilfe eines Pickups in Anspruch und campierten schlussendlich auf dem Dorfplatz in Santa Rosa de Tastil.
Am nächsten Tag ging es weiter aufwärts. Die Landschaft war immer noch sehr schön.
Der Wind drehte aber leider langsam. Hatten wir vorher eher etwas Rückenwind, so wurde es nun stürmisch. Mehrere Gewitter zogen vorbei.
Kurz vor der Passhöhe zwang uns eines der Gewitter unsere Velos zu verlassen. Glücklicherweise liess die Blitzaktivität, kurz bevor das Gewitter uns erreichte, nach. Ansonsten wäre es wohl nicht so lustig geworden…
Ziemlich erschöpft (ich jedenfalls) erreichten wir den Pass. Ich kämpfte sichtlich mit der Höhe…
Nun sollte es eigentlich bis San Antonio de los Cobres nur noch nach unten gehen. Und das vermeintlich auf einer asphaltierten Strasse. Susanna war entsprechend optimistisch.
Ja, es war dann doch leider nur ein kurzer Teil asphaltiert… Und nur nach unten ging es auch nicht.
Die Berge verfärbten sich mit der untergehenden Sonne langsam rot. Nur von San Antonio de los Cobres war noch nichts zu sehen… Schlussendlich war es stockdunkel, als wir den Ort doch noch erreichten. Wir waren ziemlich fertig und sehr hungrig. Als erstes genehmigten wir uns deshalb in der Hosteria ein ausgiebiges Nachtessen. Das half :-).
San Antonio de los Cobres liegt auf mehr als 3’700m über Meer. Ich hatte starke Kopfschmerzen und es war mir schlecht. Die ersten Anzeichen der Höhenkrankheit. Wir beschlossen deshalb, erst mal ein paar Tage in San Antonio zu bleiben, damit wir uns (und im speziellen ich mich) etwas an die Höhe gewöhnen konnten. Schliesslich warteten noch ein paar hohe Herausforderungen auf uns: Unter anderem der Paso Sico. Aber mehr dazu im nächsten Blogeintrag.
Vielen Dank für’s lesen und liebe Grüsse,
Stefan und Susanna
Hallo ihr Beiden
Ist immer wieder ein Highlight eure Berichte inkl Fotos zu lesen. Ruh dich aus liefer Stefan und nimm dir ein paar Tage um dich an die Höhe zu gewöhnen 🙂 Guter Rat von der BS 😉 Weiterhin viel Ausdauer, Kraft und Spass auf eurer Reise.
Liebe Grüsse Sandra
Tönt spannend und coole Fotos sinds auch!!! Weiterhin tolle Reise und grüsst die Salar Uyuni von mir.