Und zum Schluss noch dies


Bereits sind zwei Wochen vergangen seit ich wieder in der Schweiz gelandet bin. Irgendwie ist die Reise schon weit weg, aber irgendwie auch nicht. Speziell dann nicht, wenn ich von den immer noch anhaltenden Erdbeben und den schwierigen Zuständen höre. Die Menschen im Erdbebengebiet sind auf unsere Unterstützung angewiesen und sehr dankbar dafür, wie ich mehrfach gehört habe. Auch Eure Hilfe ist sehr willkommen! Danke.

Ich bin Euch noch eine letzte Geschichte von der Rückreise schuldig: Da die Velokiste zu gross zum Transportieren war, habe ich sie am Flughafen in Santiago eingestellt. Das kostete mich für vier Tage 40 USD. Und da sie beim Transport von Ushuaia her ziemlich beschädigt wurde, musste ich sie vor dem Weiterflug verstärken. Eine grosse Rolle Verpackungsfolie ging dafür drauf :-).
Als ich mit meinen zwei Kisten am Check-In Schalter stand, stieg mein Puls wieder einmal. Zuerst hiess es die kleinere Kiste zu wiegen: knappe 25kg und damit ok wenn auch etwas zu schwer. Dann das Velo: immer noch 36kg. Und das war ein Problem. Der Chef musste her. Dieser blätterte in seinen Unterlagen und fragte mich schliesslich, ob da wirklich nur das Velo drin sei. Ich sagte ja, obwohl das natürlich nicht völlig korrekt war. Ich hatte aber kein weiteres Verpackungsmaterial mit mir und ein Umpacken war somit nicht möglich. Eine Notlüge sozusagen… Der Chef blätterte weiter und sagte schliesslich, dass das System nicht mehr als 32kg zu lasse. Ich müsse deshalb einen Zuschlag von 100 USD zahlen. Da fiel mir natürlich ein Stein vom Herzen da 100 USD im Vergleich zu 300 USD beim Hinflug doch ziemlich ok waren :-). Ich zahlte, bekam mein Ticket, ging durch die Sicherheitskontrolle (wo sie mir zum Glück die aus Gewichtsgründen im Handgepäck mitgeführte Ersatzkette nicht wegnahmen), setzte mich und flog.
Zwei Spielfilme, mehrere Serien und unzählige Podcasts später landete ich in Paris, von wo ich nach Zürich weiter flog. Dort wartete ich auf mein Gepäck, vergeblich. Aber da ich zum Glück auf der Rückreise war, war mir dies ziemlich egal. Auf der Hinreise wäre das nicht so lustig gewesen…
Zwei Tage später waren mein Velo und ich dann doch wieder vereint. Und obwohl in der Kiste ein riesen Loch klaffte (siehe Bild), schien nichts verloren gegangen zu sein.

Das wäre es also definitiv gewesen. Für den Moment jedenfalls. Ich glaube nicht, dass dies die letzte Veloreise gewesen ist. Wer kommt das nächste Mal mit? 🙂

Viele Grüsse und danke fürs Lesen,
Stefan

Ps: Bitte vergesst die Menschen in Chile und anderen Erdbebengebieten nicht. Sie brauchen unsere Unterstützung. Danke.


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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Ein Gedanke zu “Und zum Schluss noch dies

  • Mäsi

    Eine Velokette lassen Sie durch aber den Nagelknipser nehmen sie weg – sehr konsequent 🙂 Nun ja, die Swissair hatte ja auch Eispickel in der Küche während es nur Plastikbesteck gab….