Australien: Sonnenfinsternis & tauchen


Fisch am Great Barrier ReefDie gut zwei Wochen in Australien sind schon fast vorbei und am Freitag gent es zum nächsten grossen Ziel: Neuseeland. Auf dieses Veloabenteuer freue ich mich sehr. Und auch die Vulkane dort scheinen gerade rechtzeitig etwas aktiver zu werden :-). Dafür wird es mindestens 10˚C kälter. Aber auch die zwei Wochen in Queensland in Australien waren sehr schön, auch wenn nicht immer so wie gedacht. Aber das gehört eben auch dazu.

Reise Japan – Australien
Nach dem kulturellen Abschluss in Japan, ging es mit dem Zug wieder zurück an den Flughafen, wo mein Gepäck und das verpackte Velo bereits sehnsüchtig warteten. In den nächsten Stunden verbrauchte ich noch meine letzten Yen, bevor es dann durch Check-In und Sicherheitskontrolle an Bord des Flugzeuges ging. Ich flog das erste Mal in meinem Leben Business class, da dies zum Zeitpunkt meiner Buchung das günstigste Angebot war (wollten wohl alle an die Sonnenfinsternis…). Wobei es es Business bei einem Lowcost Carrier war, was etwas mehr als einem Economy bei einer normalen Fluggesellschaft entspricht. Aber das Essen und der Wein waren gut und die Filme auch. Der Abflug war um 20 Uhr und die Ankunft um 4 Uhr. Und das bedeutete für mich praktisch kein Schlaf.

Nach Ankunft am Flughafen in Cairns, ging es erstmal durch die Immigration. Die Beamtin dort war nicht sonderlich freundlich, aber es war ja auch am Morgen früh. Danach wartete ich sicher eine halbe Stunde, bis auch mein Gepäck geliefert wurde. Die Box mit dem Velo war erheblich schneller. Aber das war noch nicht das Ende. Denn nun folgte noch die Biohazard-Kontrolle. Die Australier schauen peinlich genau, dass man keine Krankheitserreger mit seinem Gepäck einschleppt. Und auf Velos und Zelte haben sie ein spezielles Augenmerk. Im Gegensatz zur Immigration war die Angestellte dort aber super freundlich und sie entschuldigte sich sogar, dass sie meine Velobox öffnen musste. Auch das Zelt wurde genau inspiziert, aber alles war sauber und ich durfte einreisen. Danach ging es mit dem Shuttlebus zum Hostel, wo ich es mir zum Schlafen erstmal in der Hängematte bequem machte. War doch ein guter Start ins tropische Paradies :-).

Sonnenfinsternis
Der Hauptgrund wieso ich einen Abstecher nach Australien machte, war die bevorstehende Sonnenfinsternis. Da ich keine Ahnung hatte, wo man die am Besten sehen würde, habe ich mir im Voraus für eine Woche ein Auto gemietet. Ich durfte ja schon in Japan auf der linken Strassenseite fahren. Aber mit einem Auto war es doch noch etwas Anderes und ich musste mich am Anfang sehr konzentrieren… Und da ich schon ein Auto hatte, erkundigte ich etwas die Gegend der Küste entlang. Zum Glück hatte das Auto eine Klimaanlage, denn es war jeden Tag mindestens 30 Grad heiss und unglaublich feucht. Eine ziemlich anstrengende Kombination. Ich besuchte also Palm Beach und danach Port Douglas. Beide Ortschaften lagen im Bereich der totalen Sonnenfinsternis und es hatte deshalb entsprechend viele Besucher, die extra deswegen hierher gereist waren. Die standen dann am Morgen extra früh auf, um zu schauen, wo die Sonne genau aufgeht und ob sie sichtbar sein würde. Die Sonnenfinsternis würde kurz nach Sonnenaufgang stattfinden und die Sonne wäre entsprechend tief am Horizont. Da ich für die Nacht vor der Sonnenfinsternis ein Bett in Cairns reserviert hatte, blieb ich in Port Douglas am morgen früh jeweils liegen. Aber mir wurde berichtet, dass es bewölkt und die Sonne deshalb nicht sichtbar war…

Nach dem ich den Regenwald und auch eine Krokodilfarm besucht hatte, ging es am Tag vor dem grossen Ereignis wieder zurück nach Cairns. Und der Wetterbericht für den Morgen der Sonnenfinsternis war leider schlecht. Es sollte sehr viele Wolken haben und evtl. auch regnen. Und tatsächlich regnete es in der Nacht immer wieder. Trotzdem machte ich mich kurz nach 3 Uhr früh auf den Weg zur Esplanade, zum Strand in Cairns. Ich war einer der ersten die sich bereit machten. Es war stark bewölkt und regnete immer mal wieder kurz. Aber die Bewölkung lockerte sich langsam auf. Gross war dann die Freude, als die Sonne etwa eine halbe Stunde vor dem grossen Moment sichtbar wurde. Der Mond schob sich bereits langsam vor die Sonne. Wolken verdeckten die Sichel immer mal wieder. Und einige Minuten vor der Totalen schob sich eine besonders dicke Wolke davor. Der Frust war dann auch ziemlich gross, als sie sich nicht mehr weiter bewegte. Aber wenigstens wurde es dunkel und man sah das Leuchten am Horizont, bevor es wieder heller wurde. Der Frust war besonders darum gross, da ich es hätte wissen müssen, dass sich über den Hügeln vor Cairns ziemlich sicher Wolken bilden würden. Aber da der Wetterbericht eh schlecht war, hatte ich nicht darüber nachgedacht. Naja, Lektion gelernt für nächstes Mal. Die Menschenmenge an der Esplanade verzog sich entsprechend schnell wieder und auch ich ging zurück ins Hostel um noch ein wenig zu schlafen… Bilder von der Sonnenfinsternis gibt es in der Galerie und ein Video von der Zeit der Totalen ist ebenfalls online.

Tablelands und Tauchen am Great Barrier Reef
Da ich das Auto noch für ein paar weitere Tage hatte, ging es am Nachmittag nach Westen in die Hochebene, die Tablelands. Ich hatte das Glück dass Bekannte von mir vor einem halben Jahr schon in der Region waren und nahm deshalb ihren Reisebericht als Vorlage für meine Tour (Danke Brigitte und Urs!). Und so sah ich unzählige Feigenbäume, Wasserfälle und auch ein Schnabeltier, dass hier Platypus heisst. Auf dem Camping traf ich zudem noch ein älteres Velofahrerpaar. Mir wäre es hier definitiv zu heiss um mit dem Rad zu touren… Und so ging es nach ein paar Tagen wieder mit dem Auto zurück nach Cairns, wo ich dasselbe wieder abgab. Und ich war erleichtert, dass ich keinen Unfall oder sonstigen Zwischenfall hatte…

Vor Cairns liegt das bekannte Great Barrier Reef und es war deshalb klar, dass ich einen Tagesausflug dahin machen will. Die Frage war nur, ob es dabei beim Schnorcheln bleibt oder ob ich doch mal Tauchen ausprobieren sollte. Eigentlich entschied ich mich nur Schnorcheln zu gehen, aber da die Tour mit einem Schnuppertauchen nur 30 Dollar mehr kostete, entschied ich mich auf anraten von Laura vom Hostel kurzfristig um. Leider war die Tour an meinem Geburtstag schon ausgebucht. Dann würde es halt ein verspätetes Geburtstagsgeschenk geben :-).

Um 7.30 Uhr ging es mit dem Shuttle des Hostels zum Hafen und dann hinaus aufs Meer. Für die Schnuppertaucher gab es eine kurze Einführung in die wichtigsten Dinge wie Druckausgleich der Ohren etc. Für die nicht englisch sprechenden gab es eine Übersetzung auf Tafeln, aber ich hatte den Eindruck, dass einige es nicht wirklich verstanden… Dann wurden wir in vierer Gruppen eingeteilt. Ich war mit drei Taiwanern in der zweiten Gruppe. Wir wurden mit mit dem Equipment ausgerüstet und dann ging es ins Meer. Als erstes mussten wir üben, wie man die Sauerstoffversorgung wieder in den Mund kriegt, wenn die mal entwischt. Und das war für zwei Taiwanerinnen schon zuviel. Und so waren wir halt nur noch zu zweit in der Gruppe und machten uns am Divemaster rechts und links eingehackt auf den Weg das Reef zu erkunden. Es war fantastisch! Leider war es schon nach etwas mehr als zwanzig Minuten vorbei aber ich habe nun eine Vorstellung, was Tauchen etwa sein könnte. Vielleicht kommt da noch mehr :-).

Nach einem guten Mittagessen ging es nochmals ins Meer. Dieses Mal zum Schnorcheln. Es ist sicher schon mehr als zehn Jahre her, seit ich dies das letzte Mal gemacht hatte aber auch dies war sehr schön. Und bei der Gelegenheit konnte ich auch gleich mal die Wasserdichtigkeit meiner kleinen Kamera testen. Sie hat den Test bestanden :-). Einige Bilder findet Ihr in der Galerie. Ich habe die Farben so weit möglich korrigiert aber sie sind leider nicht optimal. Ist gar nicht so einfach. Danach ging es zurück an Land. Es war ein super Tag.

Und nun heisst es noch Kleider waschen und Sachen wieder packen, bevor es am Freitag nach Neuseeland, genauer nach Auckland geht.

Viele Grüsse aus Cairns,

Stefan


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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