Kommt es anders als man denkt: Hornopirén-Entre Lagos


Das ist die zweite Version des Artikels nach dem die erste Version auf meinem Smartphone im Datennirvana verschwunden ist. Ich hoffe, dass diese so gut wird, wie die erste war ;-).

Eigentlich hatten wir geplant nach dem Beenden der Carretera Austral via Petrohué mit dem Schiff nach Bariloche über zu setzen. Aber es kam anders…

Hornopirén-Contao

Nachdem es die ganze Nacht immer mal wieder geregnet hatte (z.T. Sinnflut artig), erbarmte sich Petrus der armen Velofahrern und schickte am Morgen die Sonne vorbei. Nachdem wir unsere Vorräte wieder mal etwas aufgestockt hatten, ging es erstmal etwas den Berg hoch. Nach gut 15km passierten wir die Termas de Pichicolo. Leider war es für ein warmes Bad aber noch etwas zu früh. Und so ging es weiter; immer mal wieder hinauf und hinunter. Am späteren Nachmittag erreichten wir schliesslich den Ort Contao und erklärten ihn zu unserem Tagesziel. Die Senora in unserem Hospedaje tischte gleich mal Brot und Butter auf; ein Geschenk sei dies, meinte sie. Wir griffen natürlich wie immer gerne zu :-).

Contao – Puelo

Wiederum bei Sonnenschein ging es am nächsten Morgen weiter. Nach gut 10km passierten wir den Fähranleger in Caleta Puelche. Von dort fährt eine Fähre nach Caleta la Arena, von wo man weiter nach Puerto Montt fahren kann. Dorthin wollten wir aber nicht, weshalb unser Weg weiter dem Fjord entlang Richtung Norden führte. Auf Google Map schien dieses Stück extrem hügelig zu sein; so schlimm wurde es dann aber zum Glück nicht. Unterwegs öffnete sich uns immer wieder ein wunderbarer Blick über das Meer und die angrenzenden Berge und Vulkane. Unzählige Fotohalte wurden so nötig.

Kurz vor Puelo erschien dann auf einmal ein Bauer auf der Strasse, der daran war den angrenzenden Zaun zu flicken. Dies war an und für sich noch nichts spezielles. Er trug aber ein T-Shirt mit einem grossen Sinalco Logo auf dem Rücken. Und etwas viel schweizerischeres als dieses Getränk gibt es ja fast nicht. Er verschwand dann aber wieder so wie er erschiehn und wir werden deshalb nie erfahren, wie er zu diesem Shirt kam…

Puelo – Cochamó

Nachdem wir die letzten vier Apfel Empanadas unseres Hospedajes aufgekauft hatten, ging es wiederum bei Sonnenschein weiter. Heute lag eine recht kurze Etappe auf dem Programm. Dafür wollten wir noch im Valle Rio Cochamó etwas wandern gehen. Schliesslich sprach der Lonely Planet da vom Yosemite von Chile. Unsere Fahrt ins Tal hinein endete aber schon nach wenigen Kilometern vor einem grossen Schlammloch. Und da uns die Zeit fehlte noch mehrere Stunden wandern zu gehen, beliessen wir es bei einem Fussbad im Rio Cochamó bevor wir in den gleichnamigen Ort weiterfuhren. In der Unterkunft trafen wir dann drei Deutsche. Zwei davon (Mareike und Björn) sind auf einer Weltreise und waren zuvor schon mit dem Velo in Neuseeland. In Chile sind sie aber mit ÖV und PW unterwegs.

Cochamó – Ensenada – Petrohué

Die Sonne war auch heute unsere Begleiterin, was schon etwas ungewohnt war. Die ersten gut 15km ging es über Schotterpiste weiter dem Fjord entlang. Dann hatten wir überraschenderweise auf einmal Asphalt unter den Rädern. Wir erwarteten den eigentlich erst einige Kilometer weiter. Aber wir waren natürlich auch nicht böse darüber ;-). Schon bald zeigte sich der Vulkan Osorno das erste Mal am Horizont. Mit seiner fast perfekten Kegelform ist er wirklich schön zum Anschauen.

Wir fuhren dann weiter nach Ensenada um uns in einem Internetcafe über die Fahrt mit dem Schiff nach Bariloche zu erkunden. Was wir dann aber sahen verschlug uns fast die Sprache: Die Betreiberin wollte dafür 280 USD bei einer Gepäcklimite von 30 kg. Wir hätten also für die Velos evtl. noch zusätzlich zahlen müssen. Dies war für uns inakzeptabel, entsprach der Preis doch etwa 14 Übernachtungen in einem Hospedaje. Dies für ein paar wenige Stunden Schiff- und Bus fahren. So entschlossen wir uns auf die Überfahrt zu verzichten und halt weiter auf der Chilenischen Seite der Anden Richtung Norden zu fahren. Wir besuchten aber trotzdem die Wasserfälle von Petrohué und campierten am Lago Todos Los Santos.

Petrohué – Ensenada

Eigentlich wollten wir am Morgen noch die Rundfahrt auf dem See machen. Die Schiffe waren aber so voll, dass wir schlussendlich nicht mal mehr fragten, ob es noch Platz hätte und fuhren statt dessen gleich nach Ensenada.

Ensenada – Entre Lagos

Die ersten 40km führten uns über Asphalt am Fuss des Osorno entlang. Danach wechselten wir auf eine sehr staubige und holprige Schotterpiste, welche uns an den Lago Rupanco führte. Danach ging es überraschenderweise auf Asphalt weiter bis zum Ort Entre Lagos. Keine Schönheit von einem Ort, dafür gab es dort einen neuen Ersatzschlauch für mein Velo :-).

Unterwegs sah man immer mal wieder die Eruptionswolke des Vulkans Puyehue Cordon Caulle. Wir wussten, dass dieser aktiv ist, aber wir wussten nicht, welchen Effekt er auf die Strassenverbindungen hat. Dies scheint aber kein grosses Problem zu sein und wir entschieden uns deshalb wieder Richtung Argentinien zu fahren. Zweiter Versuch. Dieses Male aber ohne Schiff.

Im Moment sind wir im Parque Nacional Puyehue auf dem Camping und wenn alles klappt, werden wir in den nächsten Tagen ein Trekking zum aktiven Vulkan machen. Mehr gibt es danach :-).

Viele Grüsse,

Stefan

Die besten Bilder sind wiederum in der Gallerie zu finden :-).


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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