Fazit


Nun bin ich schon ein paar Tage in Ushuaia und es wird langsam Zeit ein Fazit zu ziehen. Was schlussendlich bleibt sind natürlich die positiven Erlebnisse, die auch klar in der Mehrheit waren. Bevor ich die negativen Punkte vergesse oder verdränge, schreibe ich sie doch auch noch hier auf ;-).

Was ich nicht vermissen werde

  • Verkehr
    Während all dieser Zeit unterwegs, meist alleine, hatte ich überhaupt keine Sicherheitsprobleme. Es wurde mir nichts gestohlen (und ich hoffe, das bleibt noch so) und ich hatte auch sonst keine gefährlichen Erfahrungen machen müssen, ausser mit dem Verkehr.
    Es gab da einige, aus meiner Sicht, gefährliche Momente. Viele Auto- und Lastwagen/Busfahrer scheinen keine Ahnung zu haben, wie es so ist äusserst knapp überholt zu werden. Oder es ist ihnen egal. Dies gilt auch für entgegenkommende Fahrzeuge, die andere Fahrzeuge in ihrer Richtung genau dann überholen müssen, wenn du sie kreuzt. Ich glaube nicht, dass sie dies tun würden, wenn ihnen ein Auto oder gar ein Lastwagen entgegenkommt. Aber Velofahrer werden da schlicht ignoriert. Mehr als einmal rutschte mir da mein Herz in die Hose und/oder ich machte einen heftigen Schlenker von der Strasse weg…
    Aus diesen Gründen bin ich sehr dankbar dafür, dass ich ohne Kollision in Ushuaia angekommen sind. Die vielen Kreuze am Strassenrand sprechen da für sich…
  • Der Regen, der Wind, das himmlische Kind…
    An der Carretera Austral war es der Regen und in der Pampa dann der Wind, der doch ziemlich an meinen Nerven zerrte. Auf der anderen Seite bin ich mir bewusst, dass es noch viel schlimmer hätte sein können. Dies betrifft speziel den Wind. Nach meinen eigenen Erfahrungen und speziell was ich von anderen (Laura/Ben, Jenny/Jason ), die in in nördlicher Richtung unterwegs waren, gehört habe, kann ich es definitiv nicht empfehlen die Strecken von Süden (Ushuaia) nach Norden zu befahren. Dies schlicht, da dann relativ viele Strecken Richtung Westen führen und der Wind halt leider meist aus West weht. Da machen es diejenigen aus meiner Sicht besser, die vor der Carretera Austral im Norden starten, dann südwärts bis Ushuaia fahren, wieder den Bus oder die Fähre zum Ausgangspunkt (z.B. Puerto Montt) nehmen und von dort Richtung Norden weiterfahren (Karin/Gregor, Janine/Tom und andere). Aber jedeR muss das für sich selbst entscheiden :-).

Was ich vermissen werde

  • Die Menschen
    Auf meiner Reise habe ich unzählige sehr nette und interessante Menschen kennen lernen können. Dazu gehören natürlich all die angetroffenen VelofahrerInnen und auch die anderen Reisenden (siehe auch Links in der rechten Spalte). Es war nicht immer einfach an jedem neuen Ort wieder den Kontakt zu den Mitreisenden aufzubauen. Viele Menschen haben mir dies mit ihrer offenen und herzlichen Art aber sehr erleichtert. Danke dafür!
    Entscheidend waren aber die Menschen, die Einheimischen unterwegs. Sei es, wenn ich einen Kaffee mit frischem Brot an einem regnerischen Tag an der Carretera Austral spendiert bekam; von einem Schweiz-Fan beschenkt wurde; eine Unterkunft inklusive befeuertem Ofen zur Verfügen gestellt bekam; von einem Strassenarbeiter bekocht wurde; von einem jungen Paar mit seinem Auto aus der Windmissere befreit oder eben nicht nur Wasser sondern auch noch ein Mittagessen an einer Estancia offeriert bekam. Diese und andere waren die Momente, die die Strapazen vergessen liessen und diese Reise zu einem einmaligen und positiven Erlebnis machten. Danke!
  • Die Landschaft
    Ich bin bei 25C im eher trockenen Santiago gestartet, über die eher kühle und feuchte Carretera Austral und die zum Teil extrem trockene Pampa gefahren und schlussendlich wieder im eher feuchten und meist kühlen Feuerland angekommen. Jede Region hatte ihre Eigenheiten und waren für sich interessant. Wobei mir die grünen und feuchten Regionen doch eher zusagten ;-). Schade war, dass die Tiere unterwegs häufig sehr viel Angst vor dem Velo hatten und schon früh rausaus nahmen. Dies im Gegensatz zum motorisierten Verkehr, welches ihnen dann immer mal wieder zum Verhängnis wurde…
  • Das Essen
    Nicht das Essen an und für sich, sondern dass ich mehrer Wochen lang essen konnte was ich wollte und mir keine Gedanken wegen Kalorien etc. machen musste. Im Gegenteil, ich hatte fast Probleme mir genug Kalorien zu zu führen ;-). Umso schwerer ist es nun wieder zu normalen Essgewohnheiten zu wechseln…

Würde ich es wieder tun? Definitiv! Aber nicht alleine. Zwar hatte das Alleinereisen durchaus auch seine Vorteile und es war eine gute Erfahrung. Auf die Dauer wurde es mir aber doch zu einsam und es ist auch schwierig sich immer wieder von neuem selbst zu motivieren, wenn die Dinge mal nicht so rund laufen.

Am 21. Februar fliege ich nun nach Santiago und am 25. weiter zurück in die Schweiz. Je nach dem, ob es noch etwas interessantes zu schreiben gibt, werde ich noch den einen oder anderen Artikel veröffentlichen. Und sonst sicher noch einen allerletzten, wenn ich zurück in der Schweiz bin.

Vielen Dank fürs Begleiten in den letzten Monaten und viele Grüsse aus Ushuaia,

Stefan

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Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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