Coyhaique – Villa Cerro Castillo – Coyhaique


Der Titel lässt es erahnen: Ich fuhr im Kreis. Dies aber nicht, da ich mich verfuhr oder die Karte nicht lesen konnte. Nein, ich habe mit Michu, meinem neuen Tourenpartner, in Villa Cerro Castillo abgemacht. Und danach ging es halt wieder zurück. Ab sofort fahre ich also hoffentlich nicht mehr so verwirrend in der Gegend herum sondern grundsätzlich immer Richtung Norden :-). Aber der Reihe nach.

Coyhaique – Laguna Chiguay, Mittwoch 15.02.2012
Die kommende Strecke kannte ich schon von meiner Tour 2010. Ich wusste daher auch, dass in den nächsten zwei Tagen der höchste Pass der Carretera Austral auf mich wartete. Ich wusste aber auch, dass ich den schon mal gefahren bin, und dass dies gar nicht so schlimm war, da sozusagen eine asphaltierte Autobahn darüber führt. Da gibt es an der Carretera Austral noch ganz andere Pässe…

Als ich aber aus Coyhaique rausfuhr wunderte ich mich aber erstmal, dass es überall vor den Tankstellen lange Autokolonnen hatte. Dies war ich mir eher von den Banken gewöhnt. Wie ich aber später erfuhr, war die Verbindungsstrasse zwischen dem Hafen Porte Aysen und Coyhaique durch Protestierende unterbieten (siehe dazu auch diesen Link mit den Forderungen). Und dies bedeutete auch, dass kein frisches Benzin nach Coyhaique kam. Zum Glück habe ich ein Fahrrad! So ging es auch ohne Benzin Richtung Süden. Der Wind war neutral bis etwas weniges Rückenwind und ich kam deshalb gut bis zur Laguna Chiguay voran, wo ich auf dem Camping übernachtete. Abgesehen von einem jungen chilenischen Velofahrer und zwei Kanadischen Motorradfahrern war da niemand.

Laguna Chiguay – Villa Cerro Castillo, Donnerstag 16.02.2012
Nach Frühstücken und Zelt trocknen ging es bei ziemlich sonnigen Wetter weiter. Dem entsprechend oft „musste“ ich zum Fotografieren anhalten. Nach einer rasanten Abfahrt (ich hatte ganz vergessen wie viele Höhenmeter da zu bewältigen sind), erreichte im am Nachmittag Villa Cerro Castillo. Zwei Deutsche Trekker empfahlen mir von Herzen den Camping „Las Araucaria“ . Und da ging ich halt das Zelt aufstellen obwohl ich das gar nicht vor hatte. Hier sollte ich also auf Michu warten. Und ich staunte nicht schlecht, als dieser kurz darauf bereits auf dem Camping eintraf, da er mein SMS gelesen hatte. Das klappte ja wie am Schnürchen!
Nach dem Nachtessen gab es zum Dessert noch einen schönen Sonnenuntergang der den Himmel über dem Cerro Castillo beleuchtete.

Villa Cerro Castillo, Freitag 17.02.2012
Die Hähne des Ortes beschlossen bereits um 4 Uhr, dass es Zeit zum Aufstehen war. Ich beschloss aber, dass dem noch nicht so sei. Die letzten Schlafstunden wurden aber entsprechend unruhig…
Da wir ansonsten genau auf’s Wochenende hin wieder in Coyhaique sein würden, beschlossen wir noch einen Tag länger in Villa Cerro Castillo zu bleiben. Eigentlich war die Idee Richtung dem Cerro Castillo zu wandern. Unterwegs mussten wir aber feststellen, dass dies schlicht zu weit war. Naja, wenigstens hatten wir uns ein wenig bewegt… Am Abend begann es dann doch noch wie angekündigt zu regnen.

Villa Cerro Castillo – Laguna Chiguay, Samstag 18.02.2012
Nach einem schönen Sonnenaufgang ging es mit dem Velo wieder weiter bzw. für mich zurück. Und was ich vor einigen Tagen hinunter fuhr, durften wir nun wieder hoch. Wenigstens machte das Wetter mit und wir kamen gut voran. Auf der Passhöhe beim Puertolezo Ibanez trafen wir auf den chilenischen Velofahrer Esteban. Dieser offerierte uns sogleich einen Kaffee und wir revanchierten uns mit einem Sandwich und etwas Schweizer Schokolade. Danach ging es weiter durch eine sehr schöne Landschaft zur Laguna Chiguay, die ich in der Zwischenzeit ziemlich gut kannte ;-). Kurz vor dem Eindunkeln trafen auf dem Camping die zwei Velofahrer Sonja aus der Schweiz und Jason aus den USA ein. Jason ist seit gut 2 1/2 Jahren ab Alaska unterwegs nach Süden. Sonja ist seit Guatamala mit dabei. Wir luden beide auf unseren Platz ein, da es dort noch genug Raum für ein weiteres Zelt hatte.

Laguna Chiguay – Coyhaique, Sonntag 19.02.2012
In der Nacht regnete es wieder einmal und so mussten wir erstmal das Zelt trocknen lassen. Nach einem stärkenden Porridge ging es den Berg weiter hinunter, leider nun mit ziemlich kräftigem Gegenwind, den wir speziell in den Ebenen und Steigungen zu spüren bekamen. So konnten wir schon mal gut Windschatten fahren üben. Bei der Mittagsrast wurden wir dann von einem Tanklastwagen mit Polizeibegleitschutz überholt. Anscheinend war die Blockade noch nicht vorbei. Wir wurden aber auf dem Weg nach Coyhaique nirgends aufgehalten und wir kämpften nur mit Wind und zum Abschluss auch noch Regen. Ziemlich durchnässt erreichten wir die Stadt und nahmen das erstbeste Hospedaje. Dieses stellte sich später als etwas ein Loch heraus und wir nutzten in der Nacht auch unsere Schlafsäcke auf den Betten, da es so kalt war…

Coyhaique, Montag 20.02.2012
Heute war Waschen, Einkaufen, Velo reparieren (nicht meines) und Blog schreiben angesagt. Morgen sollte es weiter Richtung Norden gehen, sofern die Strasse nicht blockiert ist. Die Aussagen dazu sind ziemlich wiedersprüchlich. Irgendwie wird es mit dem Velo schon gehen…

Die schönsten Bilder der letzten Tage findet Ihr wiederum in der Gallerie! Und bei der Konkurrenz bei Michu ;-).


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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