San Francisco


In der Zwischenzeit fahren wir schon seit längerem wieder die Küste hoch und haben den Ort Eureka erreicht. Mehr dazu später. Erstmal querten wir das Central Valley zum zweiten Mal und besuchten San Francisco.

Yosemite – Merced – Modesto – Hayward

Nachdem es mit dem Autostop im Yosemite nicht geklappt hatte, fuhren wir mit dem Bus zurück nach Merced. Bei mir kamen da natürlich einige Erinnerungen „hoch“, da die Gegenrichtung doch recht unangenehm war… Wir waren nicht sehr glücklich wieder in Merced zu sein, aber wir schauten vorwärts. Und da wir wieder im Central Valley waren, hiess es früh aufzustehen um der Hitze des Tages zu entfliehen. Zuerst ging es nach Modesto und von dort weiter über den relativ tiefen Corral Hollow Pass. Die Strecke selbst war nicht sehr interessant. Vorwiegend führte sie durch landwirtschaftliche Plantagen und am Schluss noch an einer stillgelegten Mülldeponie vorbei. Aber vorher wurden wir noch von einem Polizisten angehalten. Er wollte von mir wissen, wieso ich nicht ganz rechts auf dem „Pannenstreifen“ fahre sondern gegen die Fahrspur hin. Meine Antwort, dass dort die Strasse zu schlecht sei (und ich keine Lust hatte auf solch holprigem Asphalt zu fahren), passte ihm natürlich nicht. Er meinte, dass die Autos ausweichen müssten und das sei gefährlich (womit er nicht ganz unrecht hatte, aber die könnten ja auch etwas langsamer vorbei fahren…). Zudem dürften wir eh nicht mehr auf dieser Strasse fahren, da sie zu einem Freeway werde. Wir hätten vorher abzweigen müssen. Aber beides war natürlich nicht markiert. Er zählte uns danach die Strassen auf, die wir zu nehmen hätten. Ich wollte den Weg daraufhin mit ihm auf meinem Smartphone verifizieren. Er meinte aber nur, er könne nichts sehen (er hätte die Sonnenbrille abnehmen müssen und das war natürlich ein no-go). Jedenfalls liess er uns danach in Ruhe und eine Busse gab es auch nicht. Er wartete aber weiter vorne an der Kreuzung, um sicher zu sein, dass wir die Strasse verlassen würden…

An diesem Abend übernachteten wir in der Carnegie State Vehicular Recreation Area. Und wie der Name sagte, war dies nicht ein normaler Park sondern einer, auf dem die Besucher (Innen gab es nur sehr wenige) mit ihren Motocross Bikes, Quads und anderem in der Gegend herumsauen durften. Wir mit unseren Velos waren da natürlich ziemliche Exoten… Der diensthabende Ranger war aber äusserst freundlich und wir durften sogar noch all unsere Trinkflaschen an ihrem grossen Wasserkanister im Büro auffüllen. Das war an der Grenze zwischen Chile und Argentinien in den Siete Lagos etwas anders… Gäll Michu ;-).

Am nächsten Tag ging es über den Pass weiter Richtung San Francisco. Kurz vor Livermore wurden wir von Horden Rennvelofahrern überholt. Soviele Velofahrer wie in diesem Ort hatten wir auf der ganzen bisherigen Strecke nicht gesehen. Die Region scheint definitiv anders zu sein. Weiter ging es in den örtlichen REI, um wieder einmal Zelte anzuschauen. Aber die, die wir ansehen wollten, hatten sie nicht. Dafür wurden uns zwei Exemplare in der Filiale in San Francisco reserviert. Und als sie erfuhren, dass wir noch bis Alaska (und dies gegen den Wind) fahren wollten, wurden wir noch mit Energiebar-Mustern eingedeckt… Ist ein sympathischer Laden :-).

Hayward – Alameda/Oakland – San Francisco

Am nächsten Tag erreichten wir bei Hayward wieder das Meer bzw. die San Francisco Bay. Es ist gar nicht so einfach die Bucht zu queren, da auf den grossen Brücken Bikes verboten sind. Wir entschieden uns aus diesem Grund (aber auch weil es einfach Spass macht), die Fähre zu nehmen. Das Ziel war deshalb der Fähranleger in Harbour Bay. Leider mussten wir dort dann aber feststellen, dass diese Fähre nur unter der Woche für die Pendler fährt. Dummerweise war gerade Wochenende (was man so als Langzeit-Velofahrende nicht mehr so wahr nimmt…). Zum Glück fuhr aber die zweite Fähre von Alameda/Oakland aus auch am Wochende. Und die war auch speziell für Velofahrer eingerichtet.

An diesem Tag war ja auch noch die Sonnenfinsternis, die wir eigentlich in Reno beobachten wollten. Ich hatte keine Ahnung, wieviel man davon auch in San Francisco sehen würde. Ich schaute mal mit meiner Filterbestückten Kamera Richtung Sonne, aber die sah so rund aus wie immer. Auch wenn die App „Google Sky“ das etwas anders sah (Die Bilder dazu gibt es in der Gallerie). Nach einer kurzweiligen und schnellen Fahrt erreichten wir den Hafen von San Francisco. Als erstes wollten wir natürlich die Cable Cars sehen und fuhren deshalb gleich mal eine Strasse hoch, wo die fuhren. Wir vergassen dabei aber, dass die Cable Cars natürlich dort fahren, wo es Hügel hat… Wir fuhren auf der der ganzen Strecke bis jetzt noch keine so grosse Steigung hoch, wie die California Street… Mit einem voll beladenen Tourenvelo ein wahrer Kraftakt. Deshalb etwas erschöpft erreichten wir das Hostal „Adelaide“. Wir blieben aber nur kurz dort, wollten wir doch gleich weiter in den örtlichen REI. Aber zuerst noch ein Blick Richtung Himmel. Und tatsächlich: Der Mond schob sich vor die Sonne. Ich konnte es kaum glauben, dass ich doch noch etwas zur Sonnenfinsternis kommen würde. Nach ein paar Bilder ging es in den REI, wo wir uns zwei neue Zelte kauften. Dies mit dem Ziel etwas mehr Platz und Unabhängigkeit zu haben. Als wir den Laden wieder verliessen, zeigten die Mitarbeiter allen KundInnen mit zwei Stück Papier (wobei in eines ein kleines Loch gebohrt war) die Sonnenfinsternis. Es war in der Zwischenzeit merklich dunkler geworden, erreichte die Sonnenfinsternis doch gerade dann ihren Höhepunkt. Ich freute mich sehr, dass doch noch zu sehen und auch fotografieren zu können.

San Francisco

In den nächsten Tagen spielten wir Touristen und fuhren dabei unzählige Mal mit der Cable Car (haben unseren 21 Dollar City Pass definitiv rausgefahren), besuchten Alcatraz, den Japanischen Garten, die verschiedenen Piers, den etwas enttäuschenden Coit Tower (da verglast), natürlich die Golden Gate Bridge und assen gut. Danach war aber genug mit Grossstadt und wir fuhren weiter. Einige Tage zu früh um das 75 Jahr Jubiläum der Golden Gate Bridge mitfeiern zu können. Aber man kann nicht alles haben.

Und nun sind wir eben daran die Küste weiter hoch zu fahren. Unser nächstes grosses Ziel heisst Seattle, wo wir ein Auto mieten werden um unter anderem Yellowstone und den Mount St. Hellens besuchen zu können. Es gibt also noch viel zu erleben. Zu den Erlebnissen entlang der Küste gibt es mehr im nächsten Blogeintrag.

Bis dann,

Stefan

Die Bilder sind wie immer in der Gallerie zu finden.


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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