Die Karten vom Amt


So richtig begonnen hat meine Velotour ja noch nicht wirklich. Im Moment bin ich daran mich mit den wichtigen Dingen einzudecken. So habe ich seit heute endlich wieder eine Zahnbuerste und Rasierschaum ;-). Und ich bin stolzer Besitzer einer chilenischen Prepaid-SIM-Karte. Habe zwar nicht wirklich alles verstanden was mir die Verkaeuferin gesagt hat, aber auf jedenfall funktioniert die Karte.

Ebenfalls gekauft habe ich mir heute Landkarten. Die bekommt man hier nicht einfach irgend in einem Laden, sondern beim Instituto Geografica Militar (IGM ). Und dies ist noch ein richtiges Amt, wo man aus dicken Buechern die Karten aussuchen muss, sie dann an einem Schalter bezahlt (ca. 20 CHF das Stueck ) und dann an einem anderen Schalter die Karten wieder abholt, da sie einem vor dem Bezahlvorgang wieder abgenommen wurden. Und dieser Abhol-Schalter ist nicht einfach nur ein Schalter. Dahinter befindet sich ein grosses Lager mit einem riesigen Gestell auf dem all die Karten saeuberlich abgelegt sind. Und auch der Duft passt zu diesem Raum. Man gibt also seine Quittung ab und der Lagerverwalter geht die Karten holen. Nach einiger Zeit kommt er mit den ungefaltetenKarten zurueck, rollt diese fein saueberlich und packt sie in Packpapier ein. Kaum ist er aber damit fertig, kommt der Angestellte wieder, der mit vorher die Karten abgenommen hat, und legt diese Karten ebenfalls auf den Tisch. Und nun haben wir das Dilemma: zwei mal die selben Karten! Der Lagerverwalter schaut mich verduzt an und fragt mich, welche Karten ich denn nun wolle? Ich bringe nur ein leises „No lo se“ heraus und nehme die schon gefalteten Karten und verabschiede mich dankend…

Morgen geht es wie schon gesagt mit dem Zug weiter nach Chillan. Mal schauen wie das mit dem Velo klappt. Die Frau am Bahnhof hat mir versucht das zu erklaeren – leider ohne Erfolg. Der Frontdesk an der Jugi meinte, dass ich das Fahrrad auseinander nehmen muss. Wir werden sehen. Ich werde jedenfalls wieder einmal genug frueh am Bahnhof sein 🙂

Viele Gruesse aus Santiago,
Stefan

PS: Keine Angst, ich werde nun nicht jeden Tag einen Artikel schreiben. Aber im Moment habe ich halt noch Internetanschluss und genuegend Zeit. Das wird sich schon noch aendern. 🙂

PS: PS: Und ohne hier eine politische Diskussion starten zu wollen: Ich bin sehr froh zu hoeren, dass in der Schweiz wenigstens ein paar auf der Strasse sind/waren um fuer mehr Tolleranz zu demonstrieren. Angst ist meiner Meinung nach ein schlechter Ratgeber und loest keine Probleme. Das muss ich mir auch auf dieser Tour immer wieder selbst sagen. Und bis jetzt habe ich absolut keinen Grund zu klagen. Die Menschen hier sind freundlich und sehr hilfsbereit. Man (ich) muss nur trauen zu fragen 🙂


Über Stefan

I'm a telecommunication engineer by profession and like to discover the world by bike. I think, that it is the perfect speed to move but still be in touch with the world and the people which live there. And I'm very happy, that my wife Susanna is joining me now on those adventures. If you are interested in other journeys we did so far, please also check my website www.biketravel.net. Stefan, Switzerland

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2 Gedanken zu “Die Karten vom Amt

  • ursi

    Hoi Steff

    danke für die spannenden Infos. Ich wünsche dir viel Spass und Erfolg und freue mich, von dir zu hören. Deine Schwö.

    PS: Hier ist es kalt und es hat (Nass-)Schnee gegeben. Hätte auch lieber 20 Grad….